Sohn eines Bauern und Fabriksarbeiters. S. absolv. die Realschule in Innsbruck und trat 1874 in den Dienst der Post- und Telegraphendion. für Tirol und Vbg. in Innsbruck und stand danach bei der Telegraphenbetriebsleitung II in Bozen (Bolzano/Bozen) in Verwendung. Unter seiner Leitung wurde 1888 aus Anlaß eines Kuraufenthalts von Kn. Elisabeth (s. d.) die erste staatl. Telefonleitung in Tirol, vom Schloß Trauttmansdorff in Obermais (Merano-Alta Maria/Meran-Obermais) nach Meran, gelegt. 1888 legte er die techn. Staatsprüfung ab und erhielt nach prakt. Schulungen in Wien, Brünn (Brno) und Triest 1893 den Ing.Titel verliehen. Ab 1892 leitete S. die Telegraphenliniensektion III für Vbg. und Liechtenstein in Feldkirch. 1896 plante er das 1898 in Liechtenstein errichtete Telefonnetz mit einer öff. und 15 privaten Teilnehmerstellen. 1913 zur Telegraphendion. nach Innsbruck berufen, trat er 1915 i. R., wurde jedoch nur einen Monat später reaktiviert und diente bis Kriegsende. Sporad. war er danach noch bis 1928 im Postdienst tätig. Daneben beschäftigte er sich auch mit heimatkundl. Themen, verf. einige einschlägige Abhh. und galt als Experte in naturkundl. Fragen, bes. für Vogelstimmen.
Werke: Tiroler Volksbräuche und ihr Zusammenhang mit dem Volkstum, in: Tiroler Heimatbll. 4, 1926; Karrnerleute, ebenda, 5, 1927; Der Sprisselstein, ebenda, 5, 1927, 7, 1929, Volkstüml. Rassenkde., ebenda, 8, 1930; usw.
Literatur: Tiroler Heimatbll. 18, 1940, S. 162f.; Ch. Kobelt, in: Techn. Mitt. PTT 42, 1964, n. 1, S. 1ff., Mitt. K. Kugler, Salzburg.
Autor: (R. Lechmann)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 11 (Lfg. 53, 1998), S. 319