Sohn eines Gerichtsadvokaten; bis 1899 mos., danach röm.-kath. 1895 Matura in Wien, danach Med.Stud. an der Univ. Wien, 1901 Dr. med. 1902 kam S. als Aspirant ans Allg. Krankenhaus in Wien, Abt. F. Kovacs (s. d.). Zugleich betrieb er nachmittags in der Prosektur des K.-Franz-Joseph-Spitals patholog.-histolog. und bakteriolog. Forschungen. Um seine patholog. Ausbildung zu vertiefen, ging S. Anfang 1903 zu Paul Clemens von Baumgarten nach Tübingen. Eine Stoffwechselkrankeit erzwang allerdings eine Unterbrechung seiner berufl. Tätigkeit und ließ ihn eine Erholungsreise in den Süden antreten. Scheinbar erholt, arbeitete er danach bei Carl Weigert am Patholog.-Anatom. Inst. der Senckenberg. Stiftung in Frankfurt a. Main, wo er binnen kurzem 2. Ass. wurde. 1904 trat S. eine Prosektursadjunktenstelle am K.-Franz-Joseph-Spital in Wien an. S., der immer wieder leidend war, starb an den Folgen einer Magenoperation.
Werke: Über die Herkunft der einkernigen Exsudatzellen bei Entzündungen, in: Wr. klin. Ws. 17, 1904, n. 44; Zur Pathogenese der akuten allg. Miliartuberkulose, in: Centralbl. für allg. Pathol. und patholog. Anatomie 16, 1905, n. 7; Stud. über im großen Netz des Kaninchens vorkommende Zellformen, in: Virchows Archiv für patholog. Anatomie und Physiol. und für klin. Med. 179, 1905; Phlebitis migrans (non syphilitica), ebenda, 182, 1905; Spontanfraktur des Sternums, in: Mitt. der Ges. für Innere Med. und Kinderheilkde. in Wien 4, 1905, n. 5, 7; usw.
Literatur: N. Fr. Pr., 2. 11. 1905; Biograph. Jb. 10, 1907, Sp. 249 (Totenliste); R. Kretz, in: Wr. klin. Ws. 18, 1905, S. 1224f.; J. Pagel, in: Jahresber. über die Leistungen und Fortschritte in der gesamten Med. 40, 1906, Bd. 1, S. 476; UA Wien.
Autor: (G. Winter)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 11 (Lfg. 54, 1999), S. 435