Sederl, Josef

Sederl Josef, Steinmetz. Geb. Wr. Neustadt (NÖ) (?), um 1813; gest. Wien, 25. 9. 1902.

Sohn des Steinmetzpoliers Simon S.; konfessionslos. Nach Absolv. der Steinmetzlehre vervollkommnete S. 1833 in Wien seine Kenntnisse beim Steinmetzmeister Carl Mayr und besuchte daneben eine private Zeichenschule, mußte aber bereits 1834 Wien aus privaten Gründen wieder verlassen. 1838 übersiedelte er endgültig nach Wien, wo er wieder in den Betrieb Mayr eintrat; 1841 Vize-Polier, 1866 Meister. 1843 wechselte S. in die Kanzlei der Steinmetzwerkstätte des Baumeisters Leopold Mayr (s. d.), deren Leitung er Ende der 50er Jahre übernahm. 1870 gründete er ein eigenes Geschäft und wurde bereits 1871 von Hasenauer (s. d.) als Generalunternehmer aller Steinmetzarbeiten am Bau der Hofburg vorgeschlagen, seine Bestellung dazu erfolgte 1872. In der Folge wurde S. Leiter der Steinmetz-Regie-Arbeiten bei allen Hofbauten in Wien-Innere Stadt (Museen, Burgtheater, Hofburg). Anläßl. der Vollendung des Burgtheaters 1888 erhielt er den Titel eines Hof-Steinmetzmeisters. S., der ab 1882 gem. mit seinem Sohn Arnold S. arbeitete, war Mitgl. zahlreicher Vereinigungen, so u. a. der Anthropolog. Ges. in Wien, der Ges. der Musikfreunde und des Wr. Sängerbundes; 1891 Ritter des Franz Joseph-Ordens.


Werke: Steinarbeiten: Schönbrunn – Menagerie, 1899, Schloßkapelle Schönbrunn, 1901; usw.
Literatur: N. Fr. Pr., 26. 9. 1902; Lhotsky; Patriot. Gedenkbl.zur Enthüllungsfeier des Kn. Maria-Theresien-Monumentes in Wien ..., hrsg. von E. Ullmayer, 1888, S. 22; A. Kieslinger, Die Steine der Wr. Ringstrasse (= Die Wr. Ringstrasse 4), 1972, S. 174; E. Springer, Geschichte und Kulturleben der Wr. Ringstrasse (= ebenda, 2), 1979, S. 468, 477; M. Wehdorn, Die Bautechnik der Wr. Ringstrasse (= ebenda, 11), 1979, S. 29, 169; WStLA, Wien.
Autor: (Ch. Gruber – E. Springer)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 12 (Lfg. 55, 2001), S. 83
geboren in Wiener Neustadt
gestorben in Wien

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