Seifert, Anton

Seifert Anton, Kapellmeister und Komponist. Geb. Preßnitz, Böhmen (Prísecnice, Tschechien), 2. 9. 1826; gest. Krakau, Galizien (Kraków, Polen), 28. 11. 1873.

Sohn eines Spitzenhändlers. S. trat 1845 als Flügelhornist in die Kapelle des IR 12 ein und wurde, in Prag von dem Militärkapellmeister Johann Schubert in Harmonielehre und Instrumentationskde. weiter ausgebildet, 1846 Kapellmeister dieses Rgt. Ab 1861 in Wolfsberg (Ktn.) stationiert, nahm er am dortigen Musikleben lebhaften Anteil und komponierte 1861 den „Kärnthner-Lieder-Marsch“, der, auch als preuß. Armeemarsch rezipiert, bis heute lebendig geblieben ist.S., ein überaus fruchtbarer Komponist, insbes. von Marsch- und Tanzmusik, garnisonierte mit seinem Rgt. 1862–69 (unterbrochen vom Feldzug von 1866) in Olmütz (Olomouc), 1869–73 in Komorn (Komárom, Komárno), ab 1873 in Krakau, wo er an einem Lungenleiden starb.


Werke: W. (auch s. u. bei Pazdírek; Wurzbach; A. Suppan; Lex.zur dt. Musikkultur): Kärnthner-Lieder-Marsch, op. 80, 1861; Märsche; Polkas; etc.
Literatur: Klagenfurter Ztg., 5. 12. 1883; Kleine Ztg. (Graz), 28. 7. 1940 (mit Bild); CHS; Pazdírek; Suppan, Blasmusik; Wurzbach (mit W.); Österr. Blasmusik 23, 1975, Nr. 6 (mit Bild); A. Suppan, Repertorium der Märsche für Blasorchester 1, 1982, S. 173, 2, 1990, S. 283; E. Brixel u. a., Das ist Österr. Militärmusik, (1982), S. 328; G. Wichart, in: Stud. zur Musikwiss. 39, 1989, S. 182; Lex. zur dt. Musikkultur. Böhmen, Mähren, Sudetenschlesien 2, 2000 (mit W.); A. Kollitsch, Geschichte des Kärntnerliedes 1–2, o. J., s. Reg.; KA, Wien.
Autor: (H. Reitterer)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 12 (Lfg. 56, 2002), S. 136
geboren in Přísečnice
gestorben in Krakau

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