Sohn eines Staatsanwalts-Substituten, ab 1900 mit Pia Baronin Kettenburg verehel. Nach fünf Gymnasialkl. erhielt S.einen Freiplatz an der Marineakad. in Fiume (Rijeka), die er mit vorzügl. Leistungen absolv. 1881 wurde S. ausgemustert und Seekadett 2. Kl. 1883 legte er die Off.Prüfung ab und nach mehreren Einschiffungen sowie Instruktionskursen im Seearsenal, im Torpedo- und Seeminenwesen wurde er 1885 Linienschiffsfähnrich. Nach weiteren Land- und Seeverwendungen erhielt S. im März 1891 mit dem Torpedoboot „XX“ sein erstes selbständiges Kmdo. und wurde im selben Jahr Linienschiffslt. 2. Kl. 1897 nahm er als Wachoff. von S.M.S. „Wien“ an der internationalen Flottendemonstration zur Bekämpfung des auf Kreta ausgebrochenen Aufstandes teil. Die folgenden Jahre brachten für S. mehrere Bordkmdo., meist als Artillerie- und Instruktionsoff. 1905 erfolgte seine Zuteilung beim Seebez.Kmdo.in Triest zur naut. Vollendung des neuen Panzerschiffes „Erzherzog Friedrich“. 1907 Fregattenkapitän, kam eine weitere Einschiffung als Gesamt-Detail-Off. auf der „Erzherzog Friedrich“ hinzu und danach erste Stabsverwendungen, einerseits beim Hafenadmiralat in Pola (Pula) und im Sommer 1908 als Stabschef des Kreuzerflottillenkmdo., woran sich die Kommandierung zum Stellv. Leiter der Marineakad. in Fiume anschloß. 1910 Linienschiffskapitän, erhielt er das Kmdo. des Schlachtschiffs „Babenberg“ und avancierte noch im selben Jahr zum Stabschef der Eskadre. Nach weiteren Stabsverwendungen beim Hafenadmiralat in Pola wurde er 1913 ins Kriegsmin. berufen, wo er noch im selben Jahr zum Vorstand der Marinekmdo. Kanzlei avancierte und mit Oktober Kommodore und Kmdt. der Kreuzerflottille wurde, in welcher Funktion man ihn mit November zum Kontreadmiral ernannte. Während des Ersten Weltkriegs führte S. die IV. Div. und danach die schwere III. Div., avancierte zum Kmdt. des 2. Geschwaders und wurde 1917 zum Vizeadmiral ernannt. Zu Beginn des Jahres 1918 gelang es ihm, nach den vorangegangenen Unruhen im Kriegshafen von Cattaro (Kotor) wieder Ruhe und Ordnung herzustellen. Die folgenden Neuordnungen des Flottenkmdo., bes. die Ernennung seines früheren Schülers, des jüngeren Kontreadmirals Nikolaus Horthy zum Flottenkmdt., veranlaßten S., im Juli um die Versetzung i. R. zu ersuchen. Noch im November 1918 wurde S. nob. S. war neben den Einschiffungen auch rege in der Heranbildung des Off.Nachwuchses tätig und leitete oftmals Art.Kurse.
Literatur: H. Bayer v. Bayersburg, Österr. Admirale und bedeutende Persönlichkeiten der k. u. k. Kriegsmarine 1867–1918 (= Österreich-R. 154/156), 1962, S. 161ff.; KA Wien; Mitt. Walter Schuster, Linz, OÖ.
Autor: (P. Jung)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 12 (Lfg. 55, 2001), S. 118