Sohn eines Gutsverwalters und Amateurschauspielers, Vater von Wladyslaw S. (s. d.). S. besuchte das Gymn. in Tarnów, mußte seine Ausbildung 1816 aufgrund einer Erkrankung seines Vaters abbrechen und wurde Lehrergehilfe in der Volksschule Tarnów. 1819–28 in Strzyzów Lehrer an der Grundschule für Mädchen, 1829 an den Grundschulen in Przemysl, Jaroslaw, 1830 in Lwów (L’viv), wurde er 1834 Schuldir. in Jaslo. Als Dir. der Hauptschule in Rzeszów (1843) engagierte er sich für den Schul- und Bibl.ausbau. 1848 in den Rada Narodowega (Volksrat) gewählt, setzte er sich v. a. für die Förderung der Geisteswiss. ein. 1849 polit. verfolgt, mußte er seine Funktion als Schuldir. unterbrechen. 1856 übersiedelte er nach Krakau und erhielt einen Dir.posten in einer Vorschule, 1857–62 war er Dir. einer Musterhauptschule. In Krakau gehörte er einer konservativen Gruppe an, die sich aus dem Bauernbund gebildet hatte, woraus sich 1862 eine aufständ. Organisation formierte. Ab dem Jänneraufstand 1863 stand S. bis 1864 der administrativen Abt. der Z. „Kronika“ vor, die von Józef Turowski und später von Powidaj (s. d.) geleitet wurde. 1867–70 war er Delegierter des Landesschulrates in Krakau und Insp. der Volksschulen, ab 1870 Stadtrat in Krakau. Als Mitgl. der Krakauer Wiss. Ges. gab S. einen Bibl.kat. heraus, verf. ethnograph. Hss. und führte Inventurarbeiten im Mus. für Altertum durch; ab 1872 ao. Mitgl. der Krakauer Akad. der Wiss. S. war Autor von Hdbb. für Elementarschulen, seine Volksschulorganisation ging in die 1866 veröff. Arbeit „Über die Reform der Landschulen“ von Józef Dietl ein.
Werke: s. u. bei PSB.
Literatur: PSB (mit W. und L.); Rocznik Zarzadu AU w Krakowie 1874, 1875, S. 150f.; A. Pajak, Szkoly ludowe w Wolnym, Niepodleglym i Scisle Neutralnym Miescie Krakowie i jego okregu, pózniejszym Wielkim Ksiestwie Krakowskim od r. 1815 do r. 1873, 1890, S. 15, 38, 40; D. Rederowa – Z. Jablonski, in: Rocznik Bibl. PAN w Krakowie 1, 1955, S. 12f.; D. Rederowa – K. Stachowska, ebd. 2, 1956, s. Reg.; K. Stachowska, ebd. 15, 1969, s. Reg.; E. H. Nieciowa, Czlonkowie AU oraz PAU 1872–1952, 1973; C. Majorek, in: Zeszyty Naukowe Wydzialu Humanistycznego Uniw. Gdanskiego, Pedagogika, Historia Wychowania 10, 1980, S. 99f.; ders., Projekty reform szkolnictwa ludowego w Galicji u progu autonomii (1860–73), 1980, s. Reg.
Autor: (A. Gruca – M. Martischnig)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 12 (Lfg. 56, 2002), S. 185f.