– Aus einfachen Verhältnissen stammend. Nach Absolv. des Gymn. in Mies (Stríbro) stud. S. an der Dt. Univ. Prag Jus, 1896 Dr. jur. Bereits 1895 war er Rechtspraktikant und Auskultant beim Landesgericht Prag, 1896–98 zweiter Stadtsekr. bei der Stadt Karlsbad (Karlovy Vary) und trat im Jänner 1898 als Statthalterei-Konzepts-Praktikant bei der Bez.hauptmannschaft Karlsbad in den Staatsdienst. 1899–1926 wirkte er als Sekr. der HGK Bozen; 1906 k. Rat. Nach der Angliederung Südtirols an Italien erhielt S. 1922 die italien. Staatsbürgerschaft, stellte jedoch Ende 1925 mit der im Zuge der faschist. Machtübernahme erfolgten Errichtung der Consigli provinciali dell’Economia anstelle der bisherigen HGK das Gesuch um vorzeitige Versetzung i. d. R., ein Entschluß, für den wohl der Systemwechsel und die fortschreitende Entnationalisierung Südtirols ausschlaggebend waren. Nach seiner Pensionierung lebte S. zurückgezogen in Bozen, optierte 1939 für die dt. Staatsbürgerschaft, wanderte jedoch nicht aus, sondern verblieb, wenn auch unter prekären materiellen Verhältnissen, bis zu seinem Tod im Lande. 1902–48 war S. Präs. der Spar- und Vorschußkasse Bozen, an deren Gründung er mitbeteiligt war. Kulturell interessiert und kulturnational engagiert, widmete sich S. auch lokalgeschichtl. Stud., bes. über den 1635 errichteten Merkantilmagistrat, den Vorläufer der HK Bozen, über den er eine skizzenhafte, aber in ihren sozialgeschichtl. Ansätzen anregende Abh. verf.
Werke: Der Merkantilmagistrat von Bozen (1635–1851), in: Das Merkantilgebäude und der Merkantilmagistrat in Bozen, 1908.
Literatur: Südtiroler Wirtschaftsztg., 9. 12. 1949; W. v. Walther, in: Der Schlern 23, 1949, S. 477ff.; A. Bonoldi, in: Geschichte und Region/Storia e regione 10, 2001, Nr. 1, S. 43ff.; HK Bozen, Bolzano/Bozen, Italien.
Autor: (H. Heiss – L. Nardelli)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 12 (Lfg. 57, 2004), S. 244