Skoda, Franz von

Skoda (Škoda) Franz von, Mediziner. Geb. Pilsen, Böhmen (Plzen, Tschechien), 26. 2. 1801; gest. Gries, Tirol (Bolzano/Bozen, Italien), 1. 3. 1888.

– Sohn eines Nagelschmieds. Bruder von Josef, Vater von Emil v. S., Großvater von Karl Frh. v. S. (alle s. d.). S. stud. ab 1821 Med. an der Univ. Wien; 1826 Dr. med. Nach Abschluß des zweijährigen Lehrkurses für Augenheilkde., Geburtshilfe und Chirurgie ging er als Stadtarzt und Kreisphysikus zurück nach Pilsen. 1831 nach Galizien gesandt, erwarb er sich große Verdienste um die Bekämpfung der Choleraepidemie. 1833 als Primararzt am neu gegründeten Stadtkrankenhaus in Pilsen, erbte er nach dem Tod seiner ersten Ehefrau Anna Pivetz (1806–1836) ein großes Vermögen und galt fortan als wichtiger Repräsentant des Pilsner Stadtbürgertums. 1840 Kreisphysikus in Klattau (Klatovy), kehrte er 1843 wieder nach Pilsen zurück. Als Abg. zum Reichstag in Wien, 1848, widmete er sich v. a. Fragen der Landwirtschaft und des Nationalitätenproblems. Ab 1856 als Kreisphysikus in Eger (Cheb), wurde er 1865 zum Landes-San.referenten für Böhmen in Prag ernannt und erhielt den Titel HR. S., der i. R. in Wien lebte, galt in der Ges. der Ärzte als Autorität in hygien. Fragen, fungierte als Berater für die Wr. Wasserversorgung und trat vehement für die Gründung des Inst. für Kommunalärzte ein. 1866 für seine Verdienste als Landes-San.referent mit dem Orden der Eisernen Krone III. Kl. ausgez., wurde er 1867 nob.


Literatur: NFP, 3. 3. 1888; Egerländer Biograf. Lex.; Wurzbach; L. Schönbauer, Das med. Wien ..., 1947, S. 235; A. Stingl, in: Der Heimatkreis Mies, 1962, S. 443ff.; R. Šídlo, in: Plzenský lékarský sborník 24, 1964, S. 163ff.; G. Asmera, Der Reichstag 1848 in Wien und seine polit. Gruppierungen, phil. Diss. Wien, 1985, S. 20.
Autor: (D. Angetter – M. Makariusová)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 12 (Lfg. 57, 2004), S. 325f.
geboren in Pilsen
gestorben in Bozen

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