– S. lernte das Druckergewerbe zuerst in Semlin, anschließend bildete er sich in Budapest und Wien weiter, wo er für das „Fremden-Blatt“ arbeitete und Vorlesungen an der Univ. besuchte. 1851 kehrte er nach Semlin zurück und gründete hier eine Druckerei, in der sowohl Bücher in serb., dt., bulgar. und griech. Sprache als auch die Ztg. „Srpskij narodnyj vestnik“ (1852–53) erschienen. Auf Veranlassung der türk. Behörde verlegte S. 1865 seine Druckerei nach Sarajevo. Hier gab er ab 1866 die erste in Bosnien gedruckte Ztg., „Bosanski vjestnik“, ab Mai desselben Jahres das wöchentl. erscheinende Amtsbl. „Bosna“ sowie das halboffizielle Bl. „Sarajevski cvjetnik“ – beide erstmals zweisprachig auf Serbokroat. und Türk. – heraus. Im September 1866 verkaufte S. die Druckerei an die türk. Obrigkeit und hielt sich ab 1868 wieder in Semlin auf, wo er als Red. des „Zemunski glasnik“ (1868–69), Hrsg. und Red. der Wochenbll. „Der Grenzbote“ (1870–76) und „Semliner Wochenblatt“ (1880–94) fungierte. Daneben erwarb er sich mit seinen Stud. über die Geschichte von Semlin auch den Ruf des bedeutendsten Semliner Stadthistorikers. Obwohl proserb. orientiert, verf. er seine eigenen Werke tw. in dt. Sprache.
Werke: Povestni nacrt grada Zemuna i okoline mu, 1882; Poslednja grofica Brankovicka. Krivicna pripovetka, 1889; Monographie von Semlin und Umgebung: zumeist nach handschriftl. Quellen, 1890; etc.
Literatur: Enc. Jug.; Nar. Enc.; Znam. Hrv.; D. Pejanovic, Štamparije u Bosni i Hercegovini, 1952; ders., Bibliografija štampe Bosne i Hercegovine 1850–1941, 1961, S. 14f.; F. Ademovic, Prve novine i prvi novinari u Bosni i Hercegovini, 1997; M. Nadaždin Defterdarevic, in: Most 24, 1998, Nr. 105; Materialiensmlg. ÖBL, Wien.
Autor: (Ch. Gruber – E. Hüttl-Hubert)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 12 (Lfg. 58, 2005), S. 430