Sommer, Rudolf

Sommer Rudolf, Schauspieler. Geb. Wien, 3. 2. 1852; gest. ebd., 3. 12. 1913; röm.-kath.

– Nach dem Besuch der Theresian. Akad. begann S. 1869 ein Med.stud. an der Univ. Wien, das er mit Unterbrechungen bis 1877 fortführte, jedoch nicht abschloß. Seine Bühnenbegabung zeigte sich anläßl. von Studentenvorstellungen. Dem Debüt am Theater in Wischau (Vyškov) als Schiller in S. Schlesingers (s. d.) „Die Karlsschüler“ folgten Engagements am Dt. Theater in Budapest sowie 1885–87 am Carl-Theater in Wien. Ab 1887 gehörte er dem Wr. Hofburgtheater an, wo er in der Rolle des Prinzen von Wales in „Schach dem König“ von Hippolyt August Schaufert debüt.; 1899 Hofschauspieler. Als vielbeschäftigtes und sehr verwendbares Mitgl. verkörperte S. zwar meist nur kleine Rollen wie Diener und Kleinbürger (u. a. Soest in Goethes „Egmont“, Weiler in Otto Ludwigs „Der Erbförster“), war jedoch auch als Weiring in Schnitzlers (s. d.) „Liebelei“ erfolgreich. Zudem war S. ab 1898 auch mit der Erstellung der Szenarien für alle Novitäten und Neueinstudierungen betraut. 1913 erhielt der bereits Todkranke das Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens verliehen.


Literatur: FB, RP, 4., NFP, 6. 12. 1913; Alth, Burgtheater, s. Reg.bd., S. 308; Eisenberg 1; Kat. der Portrait-Smlg., S. 337; Kosch, Theaterlex; Kosel 1; Ulrich; Ztg.ausschnittsmlg., Österr. Theatermus., HHStA, WStLA, UA, alle Wien.
Autor: (E. Offenthaler)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 12 (Lfg. 58, 2005), S. 415
geboren in Wien
gestorben in Wien

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