Sohn eines Kleidermachers. Stationsvorstand in Terlan (Terlano) ab 1900, begann S. in seiner Freizeit Schmetterlinge zu sammeln, vorerst nur als Liebhaberei, aber schon bald verbunden mit wiss. Stud. 1908 wurde S. Stundenpasskontrolleur bei der Betriebsleitung der Österr. Staatsbahnen in Spalato (Split). Von dort aus reiste er 1911 und 1912 nach Algerien, um im Atlasgebirge und in der Sahara Schmetterlinge zu sammeln; seine diesbezügl. Ergebnisse veröff. er 1913 und 1914. 1912–15 bei der Bergbahn in Triest (Trieste) tätig, unternahm er in dieser Zeit mehrere Sammelreisen in den mediterranen Raum. So sammelte er 1912/13 Microlepidopteren um Triest und in Istrien, 1913 reiste er auch nach Süditalien, um in den gebirgigen Regionen auf der Halbinsel von Sorrent und in Kalabrien am Monte Cocuzzo und Monte Martinello die Schmetterlingsfauna zu untersuchen. Seine wiss. Ergebnisse mit zahlreichen Neubeschreibungen bisher unbekannter Schmetterlingsarten veröff. er ab 1915 in verschiedenen dt. und österr. entomolog. Z. Als Bahnangestellter in Wels (1915–22) nützte S. diese Zeit auch zu reger Sammeltätigkeit in der dortigen Umgebung, im Salzkammergut und auf dem Dachstein. In den folgenden Jahren unternahm er noch einige Sammelreisen nach Süditalien. Bis Ende 1924 lebte S. in Innsbruck, ab da in Kastelruth (Castelrotto). Seine letzte wiss. Publ. erschien 1930. Einzelne Aufsmlgg. gelangten an die Naturhist. Museen in Wien, die Smlg. palaearkt. Macrolepidopteren kam um 1928 an das zoolog. Mus. in Tring (bei London).
Werke: zahlreiche Beitrr. in Bolletino della Società adriatica di scienze naturali in Trieste und Z. für wiss. Insektenbiol.; etc.
Literatur: W. Horn u. a., Collectiones entomologicae. Ein Kompendium über den Verbleib entomolog. Smlgg. der Welt bis 1960, 2, 1990, S. 377; G. Nonveiller, The Pioneers of the Research of the Insects of Dalmatia, 1999, S. 255ff.; Pfarramt St. Andrä, Lienz, Pfarramt St. Nikolaus, Hall in Tirol, beide Tirol.
Autor: (V. Stagl – S. Randolf)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 59, 2007), S. 119f.