Steinegger, Ambros

Steinegger Ambros (Johann Markus), OSB, Abt. Geb. Platzers, Tirol (Plazzoles/ Platzers, Italien), 25. 4. 1833; gest. Gries, Tirol (Bolzano/Bozen, Italien), 3. 2. 1913; röm.-kath.

Sohn eines Kleinhäuslers. S. trat nach Gymn.besuch in Bozen und Meran (Merano) in das Benediktinerstift Muri-Gries ein, legte dort 1854 die Profeß ab und erhielt 1856 die Priesterweihe. Er wirkte 1857–60 als Kooperator in Gries, dann kurze Zeit in Marling (Marlengo), 1861–62 in Unsere Liebe Frau im Walde (Senale), wo er danach bis 1872 als Pfarrer fungierte. 1872–92 Pfarrer in Jenesien (San Genesio), gründete S. dort ein Krankenhaus und ließ die Kirche restaurieren, die dabei auch neue Fresken von F. Plattner (s. d.) erhielt. Er machte sich 1892–94 um die Neueinrichtung des ehemaligen Dominikanerinnenklosters Habsthal (Württemberg) für die aus Hermetschwil (Schweiz) vertriebenen Benediktinerinnen verdient. 1894 Stiftsdekan von Muri-Gries, wurde S. 1897 zu dessen Abt gewählt. Ein Mann der Praxis, betätigte er sich v. a. als Bauherr, u. a. durch Vergrößerung des Stifts, den Bau eines Konvikts für die Lehramtskandidaten (1901–02) und die gründl. Restaurierung und Erweiterung der Stiftskirche (ab 1906). Wenig kunstsinnig, finanzierte er seine Bauten z. Tl. durch den Verkauf wertvoller Kunstschätze des Stifts.


Literatur: Tiroler Volksbl., 5. (m. B.), 8., Bozner Ztg., 5. 2. 1913; Stud. und Mitth. aus dem Benediktiner- und dem Cistercienser-Orden … 18, 1897, S. 357, 27, 1906, S. 756ff., NF 3, 1913, S. 388ff.
Autor: (A. Rast)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 60, 2008), S. 166
geboren in Plazzoles
gestorben in Bozen

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