Sohn eines Privatiers und Hausbesitzers. – S. besuchte die Realschule und das Obergymn. in Linz und maturierte nach zweijährigem Privatstud. in Graz. Im Anschluß daran absolv. er 1891–95 ein Jusstud. an der Univ. Graz, Dr. jur. 1897, und trat als Praktikant in das Dep. für Realsteuern der Grazer Finanzlandesdion. ein. Nachdem S. ab 1897 als Steuerreferent der Bez.hauptmannschaft Hartberg tätig gewesen war, wurde er 1898 als Finanzkonz. in das Finanzmin. nach Wien berufen. Er war bis 1907 im Dep. für finanzielle Angelegenheiten der Privatbahnen und Schiffahrtsges. als Vorstandstellv. tätig und wirkte an der Verstaatlichung der K. Ferdinands-Nordbahn mit. Bes. Anerkennung erwarb sich S. bei der Entwicklung des Marineförderungsgesetzes. 1907 wurde er zum Obersten Rechnungshof versetzt, wo er sich – 1910 HR – als Dep.vorstand, ab 1915 als Sektionschef und 1921–27 als Vizepräs. Verdienste um den Ausbau der öff. Kontrolle erwarb. Aufgrund seiner Tätigkeit beim Rechnungshof schien S. der geeignete Kandidat für den nach dem Gesetz vom Dezember 1926 geschaffenen Posten des Gouverneurs des Österr. Postsparkassenamts. Obwohl dadurch Vors. des Vorstands und des Kuratoriums, mußte sich S. wegen des weiterhin dominanten Einflusses seines Vorgängers R. Reisch (s. d.) auf eine Kontrollfunktion beschränken. Trotzdem konnte er einen bedeutenden Beitr. zur Konsolidierung der Postsparkasse und der erforderl. Anpassung an den nunmehr drast. verkleinerten Wirtschaftsraum leisten. 1931–38 war S. auch Vizepräs. der Girozentrale österr. Genossenschaften. 1916 mit dem Orden der Eisernen Krone II. Kl. dekoriert, wurde er 1918 in den Ritterstand erhoben.
Literatur: NWT, 24. 3. 1927; WZ, 23. 6. 1935; Neues Österr., 6. 2. 1947; M. Wagner – P. Tomanek, Bankiers und Beamte, 1983, s. Reg. (m. B.); G. Enderle-Burcel – M. Follner, Diener vieler Herren, 1997, S. 449f. (m. B.); UA, Graz, Stmk.; WStLA, Wien.
Autor: (M. Petz-Grabenbauer)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 61, 2009), S. 286f.