Sohn eines Bauern. – Nach Absolv. der Unterrealschule wandte sich S. vorerst dem Lehrberuf zu, trat anschließend in den Postdienst und wurde 1856 Postexpeditor in Freistadt. 1857 einberufen, schied er 1861 aus gesundheitl. Gründen aus dem Heer aus und kehrte nach Freistadt zurück. 1864 Postadministrator in Zwettl, 1872 Postoffizial in Linz, 1886 Postkontrollor, 1891 Oberpostkontrollor bei der Post- und Telegraphendion. in Linz, 1899 i. R. Durch seine berufl. Tätigkeit lernte S. den ehemaligen Präs. des Mus. Francisco-Carolinum in Linz und Oberpostdir. Moritz v. Az kennen, der ihn zu einer regen Sammel- und Forschungstätigkeit für das Mus., bes. in vor- und frühgeschichtl. Richtung, motivierte. Ab 1880 im Verw.R. des Mus., 1883 Korrespondent, 1887 Konservator für OÖ der Central-Comm. zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und hist. Denkmale, leitete S., von der Postbehörde beurlaubt, basierend auf einer selbstentworfenen Karte der alten Römerstraßen, zahlreiche Ausgrabungen (u. a. Hügelgräber von Helpfau-Uttendorf). S., der auch ein Verfahren zur Konservierung von Eisen- und Metallgegenständen entwickelte, zeichnete sich bes. bei der Ausgestaltung, Aufstellung und Beschreibung der kultur- und kunstgeschichtl. Smlgg. (mit Schwerpunkt auf vor- und frühgeschichtl. Gebiet) im 1895 neueröffneten Gebäude des Francisco-Carolinums aus; 1896 Vizepräs. des Mus., 1883 Pfleger des German. Nationalmus. in Nürnberg, 1895 Ritter des Franz Joseph-Ordens, 1904 Ehrenmitgl. des Oö. Musealver.; k. M. des Österr. Archäolog. Inst.
Literatur: Linzer Ztg., Tages-Post (Linz), 9. 5. 1905; 53. Jahres-Ber. des Mus. Francisco-Carolinum, 1895, S. V; Hdb. der Kunstpflege in Österr., red. W. v. Weckbecker, 3. Aufl. 1902, S. 15, 343; 64. Jahres-Ber. des Mus. Francisco-Carolinum, 1906, S. IIIff. (m. B.); Th. Brückler – U. Nimeth, Personenlex. zur Österr. Denkmalpflege, 2001.
Autor: (Ch. Gruber)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 61, 2009), S. 336f.