Sohn eines Hausbesitzers. – Nach Besuch der Unterrealschule stud. S. 1879–90 (mit Unterbrechungen) an der Wr. ABK Bildhauerei bei E. v. Hellmer und Kundmann (beide s. d.) und unternahm anschließend bis 1895 einige Stud.reisen nach Italien. S.s Leben und Schaffen war von der Liebe zur Natur geprägt, was sich v. a. auch in der Wahl seiner Motive – vorwiegend Pflanzen und Tiere, florale Motive und Landschaftsbilder – widerspiegelte. In den 90er Jahren auch als Karikaturist tätig, erlangte S. bes. Bedeutung durch seine 1903–06 durchgeführten experimentellen, maltechn. Versuche, die ihn zu seinen Kleister- und Tunkpapieren brachten: Er wurde dafür auch als österr. Wiederentdecker der phantasievollen Buntpapiertechniken bezeichnet. S., der mit R. Bacher und Eugen Schroth (beide s. d.) befreundet war, wurde in seinem künstler. Schaffen finanziell v. a. durch die Familie Wittgenstein unterstützt. Ab 1900 war er Mitgl. der Secession, in der er wiederholt seine Arbeiten zeigte und für deren 20. bzw. 23. Ausst. (1904 bzw. 1905) er die Plakate entwarf; 1902–03 fungierte er als Red.mitgl. und Illustrator der Z. „Ver Sacrum“. Außerdem war er Gründungsmitgl. (1880), Archivar und Sekr. der Hagenges. sowie Mitgl. des Wr. Künstler-Verbands.
Werke: W. (auch s. u. Krist): Blumen- und Schmetterlingsstud., 1898–1926; Buntpapiere (Österr. Mus. für angewandte Kunst, Wien); etc. – Teilnachlaß: Kupferstichkabinett, ABK, Wien.
Literatur: NFP, 20., Neues Wr. Journal, 20., 24. 11. 1929, 28. 11. 1930; Czeike; Fuchs, 19. Jh.; Thieme–Becker; L. Hevesi, Acht Jahre Sezession, 1906, S. 296; F. Fischer, Der Wr. Vorort Gaudenzdorf …, 1927, S. 60f.; Wien um 1900, Wien 1964, S. 125 (Kat.); R. Waissenberger, Die Wr. Secession, 1971, s. Reg.; Ch. M. Nebehay, Ver Sacrum 1898–1903, 2. erg. Aufl. 1981, s. Reg.; Le arti a Vienna, Venezia 1984, S. 582 (Kat.); O. Rychlik, Zeichnungen und Entwürfe für Ver Sacrum aus dem Archiv der Wr. Secession, Wien 1986, S. 30 (Kat.); G. Krist, L. S. …, phil. Diss. Salzburg, 1989 (m. B. u. tw. W.); B. Denscher, Österr. Plakatkunst 1898–1938, 1992, S. 47, 202; M. Bisanz-Prakken, Heiliger Frühling …, 1999, S. 35ff., 222; W. Aichelburg, Das Wr. Künstlerhaus 1861–2001, 1, 2003, S. 242, 318; ABK, Wien.
Autor: (Ch. Gruber)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 61, 2009), S. 310f.