Sohn eines Bäckers. – S. erlernte zunächst das Schmiedehandwerk, stud. 1819–20 am Thierarznei-Inst. in Wien und 1822–24 an der med. Fak. der Univ. Wien; 1825 Prüfung zum Wundarzt, 1827 Mag. vet. Sein Versuch, die Stelle des Lehrschmieds am Thierarznei-Inst. in Wien zu erhalten, scheiterte, worauf S. 1828 eine Anstellung als zweiter Tierarzt am Gestüt in Mezohegyes und Anfang der 1840er Jahre an dem in Radautz (Radauti) antrat. 1842 übernahm er die Lehrkanzel für Veterinärchirurgie, chirurg. Klinik und Hufbeschlagslehre am Wr. Thierarznei-Inst., deren wiss. Entwicklung er nachhaltig beeinflußte. S. befaßte sich mit Pferdekrankheiten, v. a. mit jenen von Fohlen, und hier wiederum bes. mit Lähmungserscheinungen sowie mit entzündl. Veränderungen, etwa der Bildung von Eiterherden. Sein bes. Interesse galt dem Beschlagen von Hufen. 1844 gab er in seinem „Handbuch des Huf- und Klauenbeschlages“ nicht nur Anleitungen zur korrekten Beschlagung, sondern forschte auch nach Möglichkeiten, Hufe gesund zu erhalten und erkrankte zu heilen. Bemerkenswert sind seine Stud. zur Behandlung verkrüppelter Hufe, wobei S. in den Bereich der tierärztl. Orthopädie vorstieß. Seine Erkenntnisse über den Hufbeschlag dienten 1854 dem späteren Oberbereiter und Leiter der Span. Hofreitschule in Wien Alexander v. Nádosy als Grundlage für seine „Equitations-Studien“. Anerkennung in Fachkreisen fand auch S.’ zweiteiliges „Systematisches Handbuch der Veterinär-Chirurgie“, 1845, 2. Aufl. 1854.
Werke: Weitere W.: s. u. Wurzbach; Callisen.
Literatur: Wurzbach (m. W.); A. C. P. Callisen, Med. Schriftsteller-Lex. … 1830–45, 18, 1834 (m. W.); A. Schmidl, Österr. Bll. für Literatur und Kunst 3, 1846, S. 176; Biograph.-literar. Lex. der Thierärzte aller Zeiten und Länder, 1863; C. Graefe, Die hippolog. Literatur von 1848 bis einschliessl. 1857, 1863; F. Eichbaum, Grundriss der Geschichte der Thierheilkde. für Thierärzte und Studierende, 1885, s. Reg.; G. Günther, Die Tierärztl. Hochschule in Wien, (1930), S. 25, 44, 72; 200 Jahre Tierärztl. Hochschule in Wien, 1968, s. Reg. (s. J. Strauss); UA, Wien.
Autor: (Ch. Mache)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 62, 2010), S. 376