Strohmayr, Otto

Strohmayr Otto, Architekt. Geb. Hallein (Sbg.), 21. 7. 1900; gest. Kaltenhausen (Hallein, Sbg.), 25. 4. 1945 (umgekommen); röm.-kath.

Sohn von Josef S., städt. Rechnungsbeamter in Hallein. – Nach Absolv. der Höheren Staatsgewerbeschule in Salzburg (1920) stud. S. 1923–26 an der Wr. ABK Architektur bei Peter Behrens und Clemens Holzmeister (1926 Staatsprüfung) und bildete sich 1925 bei Emil Fahrenkamp in Düsseldorf sowie an der staatl. Kunstakad. in Stuttgart weiter. Bereits 1925 wurde er für den Entwurf eines Kriegerdenkmals auf dem Wr. Zentralfriedhof, 1926 für die Neugestaltung des Mirabellplatzes in Salzburg ausgez., 1929 erhielt er den Auftrag, die Zipfer Bierstube in der Salzburger Altstadt im „heimatlichen Stil“ umzubauen. Gleichzeitig wirkte S. bei der österr. Siedlungsges. und machte sich 1931 selbständig; der Umbau der Pfarrkirche in Seeham sowie Siedlungsbauten zählen zu den Projekten dieser Zeit. 1938 bildete S. eine Arbeitsgemeinschaft mit Otto Reitter; noch im selben Jahr erhielt diese den Auftrag, Schloß Kleßheim zum „Gästehaus des Führers“ umzubauen (1940–42). Planungen für die Hitlerjugend, für die Stadt Hallein, für die NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“ folgten. 1943 arbeitete S. am Entwurf eines Ehrenmals für die nationalsozialist. „Weihestätte Lamprechtshausen“, die an den Aufstandsversuch der SA in Lamprechtshausen im Juli 1934 erinnern sollte. Sein größter Auftrag war aber 1941 – gem. mit Reitter – der Entwurf eines „Gauforums“ auf dem Salzburger Imberg (Kapuzinerberg) mit Gauhaus, Stadion, Haus des Gauleiters und einem neuen Festspielhaus. Dieser Bau hätte in seinen Dimensionen jene der Festung Hohensalzburg übertroffen; aufgrund der Kriegsentwicklung gelangte das Projekt allerdings nicht zur Ausführung. S. kam bei einem Bombenangriff ums Leben.


Werke: Weitere W.: Entwurf einer Salzburger Baufibel; Sonderbaumaßnahmen Obersalzberg; etc. – Nachlaß: Archiv der Stadt Salzburg, Sbg.
Literatur: M. Oberhammer, in: Von österr. Kunst, 1983, S. 208ff.; Ch. Braumann, Stadtplanung in Österr. von 1918 bis 1945 unter bes. Berücksichtigung der Stadt Salzburg, 1986, S. 117, 120ff., 141, 159f.; N. Mayr, in: Kunst und Diktatur 1, ed. J. Tabor, Wien 1994, S. 342ff., 480ff. (Kat.); H. Weihsmann, Bauen unterm Hakenkreuz, 1998, s. Reg.; Sbg. Kulturlex., ed. A. Haslinger – P. Mittermayr, 2. überarb. Aufl. 2001; ABK, Wien; Pfarramt Hallein, Sbg.
Autor: (Th. Weidenholzer)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 62, 2010), S. 422
geboren in Hallein
gestorben in Hallein

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