Sulzböck, Amandus

Sulzböck Amandus (Rudolf), OFM, Geistlicher und Theologe. Geb. Linz (OÖ), 12. 12. 1875; gest. Salzburg (Sbg.), 14. 11. 1947; röm.-kath.

Sohn eines Hutmachers. – S. wurde 1891 im oö. Pupping als Novize in den Franziskanerorden aufgenommen. In verschiedenen Niederlassungen des Ordens absolv. er ein theol. Hausstud. und legte 1896 im Tiroler Kloster Schwaz die feierl. Profess ab; 1898 wurde er in Trient (Trento) zum Priester geweiht. Nach dem Stud. (1899–1900) an der Päpstl. Univ. Antoniana in Rom wirkte S. zunächst als Lektor für Phil. in Hall (Hall in Tirol) und als Gen.lektor für Phil., Theol. sowie Dogmatik in Schwaz. 1903–11 war er Sekr. des Gen.ministers P. Dionysius Schuler OFM in Rom. I. d. F. war er in verschiedenen Funktionen, u. a. als Gen.lektor, aber auch als Prediger, Guardian und Definitor, in den Ordensniederlassungen in Innsbruck, Schwaz und Bozen (Bolzano) tätig. 1923–26 fungierte er als Guardian, Magister der Laienbrüder, Dir. des 3. Ordens und Missionsprokurator in Enns. Ab 1927 hielt er sich im Franziskanerkloster in Salzburg auf, wo er als Vikar, Gen.lektor für Theol., Lektor für Phil., Festtagsprediger (1927–31), Dir. des 3. Ordens (1927–28) und Beichtvater der Ursulinen, später der Schwestern von St. Josef (1932–47) im Einsatz war. 1936 wurde er zum Synodalrichter am Metropolitangericht in Salzburg bestellt und 1939 zum fürsterzbischöfl. geistl. Rat berufen. 1931–42 besuchte S. als Gen.visitator seines Ordens die Ordensprov. im heutigen Slowenien (1931), in Sachsen (1933), die brasilian. Prov. zum Hl. Antonius (1934), die Prov. in Böhmen und Mähren (1935), Österr. (1936), Schlesien (1939) sowie das sudetendt. Kommissariat (1942), an dessen Errichtung er beteiligt war. Als die Franziskaner im Oktober 1938 von den NS-Machthabern aus ihrem Kloster vertrieben wurden, blieb S. in Salzburg und fand 1941 Aufnahme im Stift St. Peter. Nach dem Krieg wirkte er als Defensor vinculi beim Metropolitangericht. S., der zu den bekanntesten franziskan. Predigern zählte, war neben seinen vielfältigen Aufgaben innerhalb des Ordens auch ein beliebter Beichtvater. Daneben trat er als Verf. zahlreicher theol. Traktate, von Beitrr. zur franziskan. Spiritualität und über Franz von Assisi in Erscheinung. Vielfach veröff. er auch in franziskan. Z. für Laien, wie etwa im „St.-Franziszi-Glöcklein-Kalender“.


Werke: Weitere W.: s. Fußenegger.
Literatur: Rupertibote. Kirchenbl. der Erzdiözese Salzburg 3, 1947, Nr. 8, S. 6; Mitt. aus der Tiroler Franziskanerprov. 33, 1948, S. 389f.; F. Ryschawy, Die Geschichte des Franziskanerklosters in Mähr. Trübau, 1980, S. 119, 125, 128; ders., in: Archiv für Kirchengeschichte von Böhmen-Mähren-Schlesien 6, 1982, S. 191, 196, 198; R. Lipp, Die Geschichte der Tiroler Franziskanerprov. … 1938–45, 1999, S. 393; P. G. Fußenegger OFM, Die Schriftsteller der Tiroler Franziskanerprov. vom hl. Leopold (m. W., nur online, Zugriff 10. 2. 2011); Tiroler Franziskanerprov., Hall in Tirol, Tirol; Erzdiözese Salzburg, Sbg.; Materialiensmlg. ÖBL, Wien.
Autor: (Ch. Gigler)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 14 (Lfg. 63, 2012), S. 44
geboren in Linz
gestorben in Salzburg

Lifeline