Vater von →Károly S. v. S. (II.), →Béla S. v. S. und des ref. Bischofs und Schriftstellers Domokos S. v. S. (geb. Straßburg, Siebenbürgen / Aiud, RO, 25. 5. 1838; gest. Klausenburg, Siebenbürgen / Cluj-Napoca, RO, 8. 1. 1899), Großvater von →Károly S. v. S. (III.). – S. besuchte 1805–14 das ref. Kollegium in Straßburg und stud. anschließend Rechtswiss. am ref. Kollegium in Klausenburg. 1815 war er Schreiber bei der kgl. Gerichtstafel; 1817 Advokatendiplom. Im selben Jahr wurde er Hauslehrer bei verschiedenen adeligen Familien. I. d. F. kam er nach Wien, wo er sich mit Naturwiss. beschäftigte und den Mathematiker →Johann Bólyai de Bólya kennenlernte. Nach seiner Rückkehr nach Siebenbürgen 1820 lehrte er zunächst als prov. und ab 1821 als o. Prof. der Rechtswiss. in Straßburg. Ab 1839 war er dort Prof. für Mathematik und Physik und ab 1845 zusätzl. Rektor. Als Jurist beschäftigte er sich u. a. mit dem Leopoldin. Diplom von 1691 („Sylloge tractatuum … B. Diplomatis Leopoldini … illustrantium“, 1833). 1848 war er Abg. der Nationalversmlg. und wirkte außerdem während der Revolution als Staatssekr. im ung. Kultusmin., das er interimist. von September 1848 bis Anfang Mai 1849 leitete. Nach dem Ende der Revolution wurde er zunächst angeklagt, aber später amnestiert. 1851–53 unterrichtete er in Neumarkt. 1833 k. M., 1834 o. Mitgl. der MTA.
Werke: Weitere W.: s. Szinnyei; Markó.
Literatur: Das geistige Ungarn; M. Életr. Lex. (m. B.); M. Irodalmi Lex. II (m. B.); Szinnyei (m. W.); Wurzbach; S. K., ed. G. Kiss – S. Turnowsky, 1955; Zs. Vita, in: Könyv és könyvtár, 1964, S. 245ff.; Cs. Fazekas, in: Egyháztörténeti Szemle 3, 2002, S. 93ff.; L. Markó u. a., A MTA tagjai 1825–2002, 3, 2003 (m. B., W. u. L.); J. Koncz, A Marosvásárhelyi Evang. Ref. Kollégium története (1557–1895), 2. Aufl. 2006, s. Reg.
Autor: (P. Lokös)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 14 (Lfg. 64, 2013), S. 122