1762 trat S. in Priwitz (Prievidza) in den Piaristenorden ein. Nach dem Noviziat stud. er Phil. in Neutra (Nitra). Seine Berufslaufbahn begann er 1765 als Lehrer in Szegedin, ab 1768 unterrichtete er in Waitzen (Vác), 1771–72 in Neutra und 1774–75 in Veszprim (Veszprém). Danach lehrte er pragmat. Geschichte und Naturkde. in Großkanizsa (Nagykanizsa) und Totis (Tata). Nachdem er 1781–84 als Gymn.lehrer in Pest (Budapest) tätig gewesen war, fungierte er bis 1790 als Gymn.dir. in Szegedin. Dort weigerte sich S., die Schulordnung K. Josephs II. einzuführen, wehrte sich v. a. gegen die Germanisierungsbestrebungen und schaffte den Dt.unterricht in seinem Gymn. ab, worauf er von der Regierung entlassen wurde. Die Kom.verwaltung setzte ihn jedoch eigenmächtig wieder ein. Kurzzeitig in Makó tätig, wurde er auf behördl. Weisung nach Zeben (Sabinov) versetzt, übersiedelte von dort aber bald nach Nagykároly (Carei), wo er am Piaristengymn. pragmat. Geschichte und Naturkde. lehrte. 1796–1800 unterrichtete er die Ordensschüler in Waitzen in diesen Fächern. Nach 1800 wurde er zum stellv. Dir. in Totis und Máramarossziget (Sighetu Marmatiei) bestellt. Danach fungierte er als Dir. im Piaristengymn. Veszprim und in Großkanizsa, zuletzt wurde er nach Kalocsa versetzt. Bedeutung erlangte S. v. a. wegen seiner profunden Physikkenntnisse. Angeregt von den Versuchen der Gebrüder Montgolfier, konstruierte er 1783 auf eigene Kosten einen mit Wasserstoff gefüllten Heißluftballon – das erste ung. „Luftschiff“ –, den er im August 1784 aus dem Innenhof des Piaristenklosters in Pest aufsteigen ließ und mit dem er großes Aufsehen erregte. 1785 ließ er seinen Ballon auch in Szegedin aufsteigen. Ferner gehörte er 1784 zu den Ersten in Ungarn, die einen Globus herstellten. Seine wichtigsten Hss. über physikal. Themen sind heute verschollen, seine physikal. Erfindungen und Instrumente sind in Vác aufbewahrt.
Literatur: Das geistige Ungarn; M. Életr. Lex.; Szinnyei (m. L.); A. Koltai, in: The European scientists: Symposium on the era and work of F. X. v. Zach …, ed. L. G. Balász u. a., 2004, S. 31; Mitt. Andrea Ambrozy, Wien.
Autor: (D. Angetter)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 14 (Lfg. 63, 2012), S. 96f.