Nach Besuch der Realschule stud. S. 1884–85 an der phil. Fak. der Univ. Czernowitz und 1885–87 Chemie an der TH Lemberg. 1889 erhielt er dort eine Ass.stelle an dem von Julian Niedzwiecki (→Niedzwiedzki) geleiteten Lehrstuhl für Mineral. und Geol. Ab 1891 im österr. Staatsdienst, war S. 1894–1904 als Ass. am Lehrstuhl für chem. Technol. wieder an der TH Lemberg tätig. Daneben unterrichtete er ab 1897 an der landwirtschaftl. Hochschule in Dublany (Dubljany) bei Lemberg und erhielt ein staatl. Stipendium für Aufenthalte im Carlsberg-Forschungszentrum in Kopenhagen bei dem Botaniker Emil Christian Hansen sowie im Inst. Pasteur in Paris. Dabei galt sein Interesse v. a. der Mykol. 1901 habil. sich S. für chem. Technol. und wirkte bis 1903 als Doz. für mikrobiolog. und chem. Technol. an der TH Lemberg; 1904 ao. Prof. und Leiter des neu geschaffenen Lehrstuhls für chem. Technol. und techn. Mykol., 1907 o. Prof., 1907/08 Rektor, 1905–07 und 1919–22 Dekan der Fak. für chem. Technol. sowie 1923–24 nach der Umwandlung in eine Fak. für Chemie; 1925 Präs. der Diplom-Prüfungskomm. an der chem. Fak. S. galt als Spezialist für Enzyme und deren Abbau. 1902 gelang ihm die Isolierung von Dextrinose. Weiters befasste er sich mit der Konstitution und der Löslichkeit von Stärke und mit der Verdampfungswärme von Erdölen. 1894–1902 machte er sich als Hrsg. und Red. der WS „Gorzelnik“ verdient, 1901 gründete er den Verlag Gorzelnictwo, der sich zunächst nicht etablieren konnte und erst 1908–13 als Presseorgan des Landwirtschaftl. Technikerver. diente. Erwähnenswert ist sein Lehrbuch „Mikrobiologja Fermentacyjna“, 1900. S. war u. a. 1920 Gründungsmitgl. der Akad. der Techn. Wiss. (Akad. Nauk Technicznych) in Warschau sowie, ebenfalls 1920, der wiss. Ges. in Lwów (Towarzystwo Naukowe we Lwowie), Mitgl. der poln. Ges. der Naturforscher (Polskie Towarzystwo Pryzyrodników imienia Kopernika), der poln. chem. Ges. (Polskie Towarzystwo Chemiczne), der PAU, der Dt. Chem. Ges. sowie lange Zeit Präs. und Ehrenmitgl. der Galiz. Landwirtschaftl. Ges. 1926 wurde er mit dem Komturkreuz des Ordens Odrodzenia Polski ausgez.
Werke: Weitere W.: s. Poggendorff; Joszt.
Literatur: Poggendorff 4–6 (m. W.); PSB (m. L.); I. Lasser, in: Gorzelnik 4, 1927, S. 1ff. (m. B.); A. Joszt, in: Roczniki chemji … 7, 1927, S. 380ff. (m. B. u. W.); Politechnika Lwowska, jej stan obecny i potrzeby, 1932, S. 130, 133, 137f.; Z. Poplawski, Dzieje Politechniki Lwowskiej 1844–1945, 1992, s. Reg. (m. B.); Z. Poplawski, Wykaz pracownikow naukowych Politechniki Lwowskiej w latach 1844–1945, 1994, S. 181.
Autor: (M. Nadraga – S. T. Sroka)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 14 (Lfg. 63, 2012), S. 94f.