Stammte aus der ritterl. Linie des böhm. Geschlechts der T. v. G.; ab 1808 in 1. Ehe mit Anna Johanna Dantzer (1785–1813), ab 1841 in 2. Ehe mit Aloisia Barbara Raffius v. Kleefeld (1800–1875) verheiratet. – T. trat 1802 als Konzeptspraktikant beim Kreisamt Kaurim (Kourim) in den Staatsdienst ein und wurde 1803 zum Böhm. Gubernium nach Prag versetzt. Ab 1805 als Auskultant beim Böhm. Landrecht tätig, wurde er 1807 zum Sekr., 1814 zum böhm. Landrat und im selben Jahr zum Gubernialrat ernannt; 1818 Appellationsrat beim Appellations- und Kriminalobergericht in Böhmen. Ab 1828 als HR bei der oö. Landesregierung, wurde T. 1829 deren prov. Regierungspräs., 1830 schließl. Präs. der nö. Landesregierung und Geh. Rat. T. erwarb sich Verdienste bei der Bekämpfung der Cholera-Epidemie von 1830 und war, abgesehen von kleineren Verwaltungsreformen innerhalb der nö. Landesregierung, ab 1846 v. a. für den Neubau des Regierungsgebäudes (Wien 1, Herrengasse 11) verantwortl. Anfang Mai 1848 erfolgte seine Abberufung als Regierungspräs. sowie seine Versetzung i. d. R., nachdem er schon zuvor wegen der Revolution fluchtartig seinen Dienstort verlassen hatte. T. wurde 1834 in den Frh.stand erhoben. 1836 Ehrenmitgl. der ABK, wurde er im selben Jahr mit dem Kommandeurkreuz des St. Stephans-Ordens ausgez., 1840 Aufnahme in den nö. Ritterstand.
Literatur: WZ, 5. 3. 1858; Czeike; A. Starzer, Beitrr. zur Geschichte der nö. Statthalterei, 1897, S. 384f.; H. Jäger-Sunstenau, Die Ehrenbürger und Bürger ehrenhalber der Stadt Wien, 1992, S. 35f. (m. L.).
Autor: (W. Rosner)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 14 (Lfg. 64, 2013), S. 191