Nach Besuch des Gymn. in Stanislau (Ivano-Frankivs’k) stud. S. ab 1862 Med. an der Univ. Krakau, ab 1864 an der Univ. Wien; 1867 Dr. med., 1868 Mag. chir. Bereits während seiner Stud.zeit galt sein Interesse der Chirurgie. S. vervollkommnete seine Ausbildung an der chirurg. Abt. des AKH in Wien bei →Leopold v. Dittel. 1868–74 war er als Ass. am med.-chirurg. Inst. in Lemberg (L’viv) tätig, daneben wirkte er ab 1873 als Sekundararzt, ab 1875 als Primar an der chirurg. Abt. des dortigen Landeskrankenhauses. S. galt als geschickter Operateur. Er führte damals teils noch sehr komplizierte chirurg. Eingriffe im peripheren Nervensystem, insbes. Neurektomie, Enukleation im Bereich des Abdomens und tracheale Inzision durch. Erfolge verzeichnete er auch bei Wiederbelebungsmaßnahmen mit Hilfe der Tracheotomie. Hinsichtl. der Reanimation erkannte er die Bedeutung der Kühlung des Patienten, ein Verfahren, das in der präklin. Med. bei Postreanimationspatienten heute wieder zunehmend eingesetzt wird. Darüber hinaus erforschte er die Risiken von Narkosen sowie die Möglichkeiten, diese zu reduzieren. S. zählte zu den besten Ärzten Galiziens seiner Zeit. Seine anerkannten wiss. Fachbeitrr. erschienen 1875–82 v. a. in der Krakauer „Przeglad Lekarski“, auf Dt. publ. er in der „Wiener Medizinischen Wochenschrift“.
Werke: s. Kosminski.
Literatur: Finkel–Starzynski; Hirsch; S. Kosminski, Slownik lekarzów polskich ..., 1888 (m. W.); W. Wojtkiewicz-Rok, Dzieje Wydzialu Lekarskiego Uniw. Lwowskiego w latach 1894–1918, 1992, S. 20; UA, Wien.
Autor: (D. Angetter – M. Nadraga)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 14 (Lfg. 64, 2013), S. 147