Sohn eines Schusters. – Nach Absolv. des Gymn. in Maria Theresiopel (Subotica) besuchte T. 1887 die Gewerbezeichenschule in Budapest und bildete sich 1888–92 an der Wr. ABK in der Allg. Bildhauerschule bei →Edmund v. Hellmer, 1892–95 in der Spezialschule für Bildhauerei bei Kaspar v. Zumbusch weiter (1892 Füger-Preis). 1895 arbeitete er im Atelier des Bildhauers György Zala, ab 1896 hatte er ein eigenes Atelier in Budapest. Stud.reisen führten ihn nach Italien, Frankreich, Dtld. und England, 1920–22 lebte er in Utrecht, danach wieder in Ungarn. Bereits 1893/94 konnte er seine Arbeiten auf einer Ausst. in der Budapester Kunsthalle präsentieren, 1896 auf der Millenniumsausst. T., dessen frühe Werke im Stil seiner Lehrer gehalten sind, erwarb sich mit seinen Medaillen, Plaketten und Kleinplastiken schon um die Jh.wende großes Ansehen. So zählten etwa K. →Franz Joseph I., das Kunstgewerbemus. in Berlin und das Mus. der bildenden Künste in Budapest zu den Käufern seiner Skulpturen. 1906 erntete er mit seinen Porträts sowie Putti großen Beifall auf der Mailänder Weltausst. und erhielt dadurch zahlreiche Folgeaufträge für Gebäude-Skulpturen (z. B. auf dem Gresham-Palast, allegor. Figuren auf dem Gebäude der Adria-Versicherungsges. sowie neben dem Tor des Gellért-Heilbads, alle Budapest). T., der sich an mehreren Wettbewerben um Denkmäler beteiligte, schuf u. a. 1906 das Kossuth-Denkmal in Kecskemét, 1908 gem. mit →Ede Kallós und Géza Márkus das Vörösmarty-Denkmal, 1926 das Ignác Alpár-Denkmal (beide Budapest) und modellierte auch Grabplastiken (z. B. für →Nikolaus Barabás, →Mihály Munkácsy) sowie Salonplastik. Gem. mit →Ferenc Szárnovszky und Fülöp Beck zählt er zu den Bahnbrechern der ung. Medailleurskunst am Beginn des 20. Jh., wobei von seinen Plaketten und Medaillen u. a. die Arbeiten →Franz v. Deák (1903), →Julius Gf. Andrássy d. Ä. (1906), →Ferenc Szoldatits (1908), Endre Thék v. Kisnarda (1930) sowie Mutterschaft (1906) und Faun (1922) zu nennen sind. Seine Arbeiten zeigte er darüber hinaus auf internationalen Ausst. (Antwerpen, 1893, Dresden, 1901, St. Louis, 1904, Brüssel, 1922, Monza, 1925, Barcelona, 1930, Paris, 1937, Venedig, 1938) und errang zahlreiche in- und ausländ. Preise sowie Ausz. In seinem Atelier bildete er eine ganze Generation bedeutender ung. Medailleure aus (u. a. Pál Vincze, Lajos Berán, Gyula Murányi und József Reményi). T. war u. a. Mitgl. der Ung. Ges. für Angewandte Kunst (Magyar Iparmuvészeti Társulat), der Künstlerges. Alföldi Muvészek Egyesülete und der Künstlergruppe Céhbeliek.
Werke: Weitere W.: Hl. Ladislaus, Karl III., 1908 (Millenniumsdenkmal, Budapest); Heldendenkmal, 1926 (Jászkisér); A. Berzeviczy v. Berzevicze u. Kakaslomnicz, 1936 (Budapest); etc.
Literatur: Muvészeti Lex. II; Thieme–Becker; L. Márkus, in: Muvészet 3, 1904, S. 73, 78; A. Elek, ebd. 7, 1908, S. 176; Medaillen- und Plakettenkunst in Ungarn, bearb. L. Huszár – B. v. Procopius, 1932; L. Medvey, Vezeto Budapest szobrai megtekintéséhez, 1939, S. 136f.; T. E., red. E. Csap, Budapest 1963 (Kat.); A. Telcs – E. Solymos, T. E. (1872–1948), Baja 1966 (Kat.); T. E. és tanítványai, Budapest 1974 (Kat.); Új magyar életrajzi lex. 6, 2007; N. Horánszky, „Az igazi muvészet egyetemleges“. T. E. életérol és munkásságáról, 2011; Éltem és muvész voltam. T. E. visszaemlékezései és útinaplói, ed. Zs. Merk – L. Rapcsányi, Baja 2011 (Kat.); ABK, Wien.
Autor: (G. Gy. Papp)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 14 (Lfg. 64, 2013), S. 232f.