Sohn des Bestandsmüllers bei der Messingfabrik in Achenrain (Kramsach) Peter T. und seiner Ehefrau Anna T., geb. Pertl. – Nach Besuch des Gymn. in Hall in Tirol absolv. T. 1808–10 die phil. Jgg. an der Univ. Innsbruck. 1810 trat er in das Priesterseminar in Salzburg ein und wurde 1812 zum Priester geweiht. T. übernahm zunächst eine Katechetenstelle in Mülln, 1813–16 war er als Hilfspriester in Bergheim tätig, danach wechselte er als Koadjutor nach Siezenheim. 1820 wurde er zum Prof. des Bibelstud. des alten Bundes und der oriental. Sprachen am Lyzeum in Salzburg ernannt; 1836 Rektor; 1864 trat er i. d. R. Bedeutung erlangte T. als Meteorologe und Bergsteiger. 1822–62 zeichnete er Witterungserscheinungen auf und veröff. diese regelmäßig in der „Salzburger Zeitung“. 1830–50 gehörte er zu den erfolgreichsten Erstbesteigern von österr. und bayer. Alpengipfeln. Zu seinen bedeutendsten Unternehmungen zählten u. a. die Besteigung des Ankogels, des Hohen Dachsteins, der Watzmann-Südspitze, des Hochkönigs (über den heutigen Normalweg durch das Ochsenkar), des Großglockners (mit →Simon Stampfer), des Ortlers, des Wilden Kaisers und der Ackerlspitze. Gelegentl. wurde er bei seinen Touren von Erzhg. →Johann und von Kardinal →Friedrich Fürst zu Schwarzenberg begleitet. Seine Aufzeichnungen und barometr. Höhenmessungen hatten wesentl. Anteil an der geograph. Erschließung der Ostalpen. 1836 wurde er zum Geistl. Rat ernannt, 1862 mit dem Ritterkreuz des Franz Joseph-Ordens ausgez. Die T.spitze in der Ortlergruppe ist nach ihm benannt.
Werke: Die Ahornspitze im Zillertal, 1841; Trigonometr. bestimmte Höhenpunkte des Hg.thums Sbg., 1844; Ausgewählte Schriften, 1923 (gem. m. J. Riedl); Beitrr. in Z. des Ferdinandeums für Tirol und Vbg.; etc.
Literatur: Salzburger Nachrichten, 24. 7. 1965; Dolomiten, 11. 9. 1965; WZ, 15. 12. 1992, 28. 7. 2000; ADB; DBE; Petermanns Mitt. 12, 1866, S. 39; Wurzbach; J. A. Schöpf, P. C. T., 1871; H. Wallmann, Leben und Wirken des Alpenfreundes P. K. T., 1880; F. Bieler, in: Mitt. des Österr. Alpenver. 20, 1965, S. 20; Der Bergsteiger 50, 1983, H. 6, S. 59 (m. B.), 53, 1986, H. 2, S. 36f. (m. B.); Sbg. Kulturlex., ed. A. Haslinger – P. Mittermayr, 2. überarb. Aufl. 2001; G. Pfaundler-Spat, Tirol-Lex., neubearb. Aufl. 2005; M. Scharfe, Berg-Sucht, 2007, s. Reg.; Dompfarre, Salzburg, Sbg.; UA, Innsbruck, Tirol; Mitt. Christine Gigler, Salzburg, Sbg.
Autor: (P. Svatek)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 14 (Lfg. 65, 2014), S. 335f.