Sohn des Taglöhners Johann T. und von Marianne T., geb. Kerber; verheiratet mit der aus Bayern stammenden Josepha Niedermaier. – T. sollte ursprüngl. Schlosser werden, zeigte aber bereits in frühester Jugend hohe künstler. Begabung. Finanziert durch private Zuwendungen eines reichen Bauern stud. er ab 1850 an der Münchner ABK. Er war u. a. Schüler Wilhelm v. Kaulbachs und hörte Ästhetikvorlesungen bei Moriz Philipp Carrière. Nach seiner Rückkehr nach Innsbruck 1856 war er als Porträtist tätig (u. a. Porträt von →Michael Stotter und dem damaligen Ferdinandeums-Vorstand Ritter v. Ebner zu Rofenstein). Obwohl er mit Ausst. im Tiroler Landesmus. Ferdinandeum 1856 und 1857 öff. Anerkennung fand, bewarb er sich vergebl. um ein Landesstipendium. Der künstler. Durchbruch gelang ihm anlässl. einer Einladung nach Legnago 1859, wo er mehrere österr. Gen. während des österr.-sardin. Feldzugs malte. Hierauf übersiedelte er nach Wien, konnte sich als Porträtist hochgestellter Persönlichkeiten etablieren und präsentierte seine Arbeiten in den Monatsausst. des Österr. Kunstver. 1859–61. Auch mit Genreszenen, wie etwa dem „Südtirolischen Bettler vor einer Wallfahrtskapelle“, die sich durch kräftigen Realismus auszeichneten, erregte er Aufsehen.
Werke: Weitere W.: Hl. Anna, Hl. Aloisius (Kirche Pradl); etc.
Literatur: Bote für Tirol, 13. 11. 1856, 10. 7. 1860; Innsbrucker Nachrichten, 14. 4. 1936; Fuchs, 19. Jh.; Thieme–Becker; Wurzbach; Kat. der tirol.-vorarlberg. Kunstausst. …, Innsbruck 1879, S. 29; K. Fischnaler, Innsbrucker Chronik 5, 1934, S. 234.
Autor: (E. Hastaba)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 14 (Lfg. 65, 2014), S. 333f.